Themis - Ordne dein digitales Erbe
Ziel des Forschungs- und Entwicklungs-Projekts Themis ist die Umsetzung eines innovativen Dienstes, der ein Backup aller persönlichen digitalen Daten ermöglicht. Durch Verschlüsselung, Indexierung und Archivierung können die Daten sicher aufbewahrt, einfach durchsucht und individuell geteilt und vererbt werden.
Projektbeschreibung
Der Begriff Themis stammt aus der griechischen Mythologie und steht für die Göttin der Ordnung und der Gerechtigkeit. Dementsprechend adressiert das Projekt die strukturierte Nachlass-Verwaltung der digitalen Identität und deren Langzeit-Archivierung. Einerseits sind die persönlichen Daten vor unberechtigtem Zugriffen zu schützen. Andererseits soll ein System eingeführt werden, das eine Weitergabe des digitalen Erbes an die NachlassempfängerInnen ermöglicht, ohne Missbrauch zuzulassen. Daher ist die Verwaltung von Zugangsschlüsseln ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung von Themis.
Durch wissenschaftliche Forschung und experimentelle Entwicklung werden die technischen Herausforderungen zunächst analysiert und bewertet. Anschließend erfolgt die Umsetzung einer prototypischen Anwendung mit eingeschränktem Funktionsumfang unter Berücksichtigung der Benutzerfreundlichkeit.
Projektpartner
Wir agieren in Themis als Konsortialführer. Das Konsortium rund um Themis besteht aus den folgenden Projektpartnern:
- AIT Austrian Institute of Technology GmbH
- Dieter Gombotz S3 Software, Systems, Services
- FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH, Campus Hagenberg
- GTN - Global Training Network GmbH
- JKU, Institut für Digital Business
- Miracle Information Systems GmbH
BackMeUp
BackMeUp hat am 30.10.2012 den Rudolf Trauner Preis für besonders interessante Kooperationsprojekte mit der Universität bzw. den Fachhochschulen verliehen bekommen.
Themis ist die Fortsetzung des Projekts "BackMeUp". BackMeUp vereint drei Unternehmen und fünf wissenschaftliche Partner in einem interdisziplinären Kooperationsnetzwerk, um einerseits das Bewusstsein über die in Web 2.0 verstreuten persönlichen Daten zu stärken und andererseits eine Möglichkeit zur Datensicherung aus verteilten Online-Plattformen bereitzustellen.
Das schützenswerte Datenvolumen im Internet steigt ständig an, Anwendungen in Web 2.0 und Cloud Computing erfreuen sich trotz der Gefahren, die damit einhergehen, steigender Beliebtheit. Das (persönliche) digitale Erbe von Millionen NutzerInnen liegt damit in den Händen einiger weniger Anbieter von Webdiensten und Social Networks, die sich sehr kurzfristig dazu entschließen können, ihren Dienst nicht oder nur mehr kostenpflichtig anzubieten.
Wirtschaftliche Veränderungen, der Aufkauf von Firmen oder der Bankrott von Dienstleistern sind nur wenige Beispiele, die zu einem Verlust digitaler Daten führen können. Gerade für Unternehmen kann es schwere Folgen haben, wenn ein Dienst für Tage oder Stunden nicht zur Verfügung steht oder Daten aufgrund eines Serverstillstands beim Provider verloren gehen.
Gemeinsam mit den Partnern haben wir eine prototypische Lösung realisiert, welche die vielschichtigen rechtlichen und gesellschaftspolititschen Problemstellungen integriert. So sind nicht nur die verteilte Speicherung der Daten auf Servern weltweit, das oftmalige Fehlen von Exportfunktionen oder der Datenschutz bei der Entwicklung einer Backup-Dienstleistung zu beachten, sondern auch die unterschiedlichen rechtlichen Systeme in die Entwicklung einzubeziehen. Weltweit verteilte Daten treffen auf weltweite Nutzer mit unterschiedlichen Rechtslagen und Bestimmungen.
Eckdaten zum Projekt
Themis
Projektstart: November 2013
Projektdauer: 24 Monate
Förderschiene: COIN - Programmlinie "Kooperation und Netzwerke"
BackMeUp
Projektstart: Juni 2011
Projektdauer: 18 Monate
Förderschiene: COIN - Programmlinie "Kooperation und Netzwerke"
Die Projekte Themis und BackMeUp wurden von der FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft im Rahmen von COIN - Programmlinie "Kooperation und Netzwerke" gefördert.